Rund um Shiatsu

Die Geschichte von Shiatsu

Die Methode des Shiatsu hat seine Ursprünge in den Techniken von Anma, einer Massageform, die vor etwa 1500 Jahren durch Kriegermönche nach Japan gebracht wurde.

Aus dieser Therapieform, die die Stimulation von Tsubos (Schlüsselnervenpunkte) benutzt, um Selbstheilungskräfte zu aktivieren, wurde Shiatsu abgeleitet und weiterentwickelt.

Vor etwa 1000 Jahren, als die chinesische Medizin nach Japan kam, war Anma im medizinischen Bereich anerkannt und wurde als sicherer und einfacher Weg, den menschlichen Körper zu behandeln, betrachtet.

Japanische Ärzte mussten während der Edo- Periode (17.Jhdt.n.Chr.) die traditionelle japanische Massage studieren, um sich mit den Meridianlinien, dem Bau und der Funktionsweise des menschlichen Körpers vertraut zu machen. 
Diese Schulung diente der Entwicklung exakter Diagnosen und wurde mit der Anwendung der chinesischen Kräutermedizin und Akupunktur kombiniert.

Aus praktischer Erfahrung war bekannt, dass bestimmte Stellen am menschlichen Körper, beim Auftreten von Krankheit empfindlich sind. Diese speziellen Stellen am Körper, heute als Akupunkturpunkte bekannt, konnten mit den Händen stimuliert werden, später wurden Fischgräten, feine Knochen oder Metallnadeln als Hilfsmittel für die Behandlung verwendet

Anfang des 20. Jahrhunderts begründete Tokujiro Namikoshi den ersten Shiatsu-Stil wie wir ihn heute kennen und integrierte Diagnose und Behandlungsphilosophie der Akupunktur.


 Rechtliche Aspekte 

In Japan werden drei gesetzlich zugelassene Formen der manipulativen Therapie praktiziert.

Dazu gehören Anma (die traditionelle japanische Form der Massage), westliche Massage und Shiatsu.

Shiatsu bedeutet "Fingerdruck" und erhielt in Japan schon vor etwa 70 Jahren seine Anerkennung als eine verlässliche Form der Therapie.

Heute wird dort auch meist die medizinische Seite von Shiatsu hervorgehoben, um es von Anma abzugrenzen, das eher unter dem Aspekt des Vergnügens angewendet wird.


Shiatsu im Westen


 
Im Westen haben sich inzwischen verschiedene Shiatsu-Stile entwickelt, wie zB. :
Barfuss-Shiatsu, Makrobiotisches Shiatsu, Shiatsu DoÔ, Zen-Shiatsu, Heil-Shiatsu, den Namikoshi-Stil, Bewegungsshiatsu, Ohashiatsuâ, und Zen-Shiatsu.

Jede dieser Therapien wird erfolgreich und wirkungsvoll angewendet und basiert auf den Prinzipien des Shiatsu, hat jedoch unterschiedliche Schwerpunkte in Bezug auf verschiedene Aspekte der Technik oder Philosophie.

In Europa hat sich in den vergangenen Jahrzehnten ein therapeutisches Shiatsu entwickelt, das eine wirksame Behandlungsform bei einer Vielzahl von Beschwerden und Krankheiten darstellt. 
In einem Bericht der EU-Kommission zu komplementär­medizinischen Verfahren von 1997 wird Shiatsu als eine von 8 Methoden namentlich erwähnt. 
2015 wurde Shiatsu in der Schweiz als Methode der Komplementär-Therapie anerkannt und ist somit eine eidgenössich anerkannte Berufsausbildung, auch als Erstberuf.

 
Heute wird es in Europa auch in der Prävention, Erziehung, in unterschiedlichen Einrichtungen wie Reha oder in Hospizen und im Wellnessbereich angewandt.



In Österreich ist Shiatsu seit dem Jahr 2000 zwar als Gewerbe zugelassen,  aber noch nicht als Therapieform anerkannt. Die Anwender nennen sich daher Shiatsu-Praktiker. 

Kontraindikationen

  In folgenden Situationen sollte Shiatsu nicht gegeben werden : 

  • Akutes Fieber 
  • Ansteckende Krankheiten 
  • Blutungen oder Blutgerinnsel 
  • Berührungsängste 
  • Schwere Hauterkrankungen 
  • Schwere Verbrennungen
  • Schwere Prellungen 
  • Schwere Verstauchungen oder Schwellungen
  • Knochenbrüche, 
  • akute Muskel- oder Bandverletzungen 
  • Schnittwunden
  • Lokale Entzündungen und Infektionen
  • Verdrehte Gedärme 
  • Krampfadern:   in diesem Fall sollte der betroffene Körperteil ausgelassen werden 
  • Shiatsu kann während der Schwangerschaft sehr Energie spendend sein, jedoch sollte der Shiatsu-Praktiker allzu starke Reize vermeiden. 


Das Energiesystem des Menschen

 Die Lebensenergie fließt im menschlichen Körper durch winzige Bahnen, die durch die Meridianlinien dargestellt werden können.

An vielen Stellen gibt es Öffnungen, an denen die Energie besonders gut erreicht werden kann, die Akupressur- und Akupunkturpunkte.

Diese Meridiane kann man sich also als ein Netzwerk vorstellen, welches das Körperinnere mit dem Außen verbindet.

Die  zwölf Hauptmeridiane, die am Körper vor allem in der Längsachse verlaufen, sind nach Organen oder Funktionen benannt und den Prinzipien Yin und Yang zugeordnet.
Die Yin-Energie fließt auf der Innen- oder Vorderseite des Körpers nach oben.
Ihr sind Nieren-, Leber-, Milz-, Herz-, Lungen- und Herzkreislauf-Meridian zugeordnet.
Die  Yang-Energie des Himmels fließt auf der Außen- oder Rückseite des Körpers nach unten. Ihr sind Blasen-, Gallenblasen-, Magen-, Dünndarm-, Dickdarm- und Dreifacher-Erwärmer-Meridian zugeordnet. . |


Der harmonische Fluss des Ki durch die Meridiane gewährleistet die Versorgung der Gewebe und Organe mit Lebensenergie, vergleichbar mit dem Blutkreislauf, der alle Körperbereiche mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt.
Solange genügend Lebensenergie fließt, bestehen physische sowie psychische Gesundheit des Menschen . 
Die chinesischen Medizin erkennt das erste Stadium von Krankheit in einem länger andauernden Mangel von Energie- 
oft treten erst viel später Symptome auf.